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1301. Juni 30. Breslau.

II. kal. Jul.

Jacob, dominus legum, Domherr und Offizial zu Breslau, entscheidet auf die Klage des Joh., Pfarrers von Kostenblut, dass Paul, Pfarrer von Radacovicz (Rackschütz), die Zehnten von Rackschütz, Semydrovicz (Schöbekirch), dem Dorfe des Arnold und seiner Brüder Symon und Petrus, dem Dorfe Olbrachtovicz bei Kostenblut (unter den letztgenannten Dörfern muss man, wie es scheint, Antheile von Jakobsdorf und Schönbach verstehn; vgl. o. No. 2631), welche seit undenklicher Zeit nach Kosteublut gehörten, seit 3 Jahren widerrechtlich in Empfang genommen habe, und nachdem Pfarrer Paul vorgefordert erklärt hatte, dass er, ohne das Anrecht des Johannes auf jene Zehnten zu bestreiten, jene Erträge, welche ihm die Ritter von den erwähnten Dörfern gegeben, nicht als Getreidezehnten angenommen habe, sondern als Getreide, welches ihm dieselben als Entgelt für seinen Gottesdienst ex gracia ipsorum speciali gegeben, dass Pfarrer Paul diese Zehnten nicht weiter annehmen solle.

Z.: Herr Januss Kanzler v. Breslau, Johann Dechant vom heil. Kreuz, Rudolph u. Mag. Peter Vikarien vom Domchore, Withoslaus Pfarrer von Petrovicz (wohl Peterwitz bei Canth), Otto Presbyter.


In einem Notariatsinstrumente von 1318 April 15 in dem Rotulus des Bresl. Staatsarchivs Vincenzstr. 164 b.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 16, 1892; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1301 - 1315. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.